In den Fragen im rücken des Buches gibt es eine wichtige Frage: In Hinsicht auf Bärlachs Handlungsweise, denken Sie, daß Bärlach an poetische Gerechtigkeit glaubt? Ich bin der Meinung, dass diese zwei Wörter Bärlachs Lebensanschauung perfekt beschreiben.
Als er mit Gastmann sprach, behauptete er, dass die Kriminellen durch Zufall, durch die Unvollkommenheit der Menschen, immer gestellt würden. Auch entscheidete er dafür, Tschanz nicht zu verhaften, weil er wahrscheinlich glaubte, dass Gerechtigkeit Tschanz finden würde. Meistens nahm er ein laissez faire Vorgehen mit dem Fall Schmied. Er hetzte die Leute auf den Weg, den er wollte, und er verließ sich davon auf Zufall. Er ist fest davon überzeugt, dass Zufall immer der Sturz der Kriminellen ist, und so hat Gastmann und Tschanz gelernt. Bärlach glaubt, dass poetische Gerechtigkeit diese Kriminellen endlich finden wird.
Wir wissen nicht, wie Bärlach seine anderen Fälle führte. Aber in diesem Fall ist es klar, daß Bärlach nie den Henker spielen will. Er macht sein Urteil und laßt die niedere Arbeit zu die anderen. Mal ist dieses Vorgehen gut, mal ist es ein bisschen feig. Ich meine, dass es falsch war, Tschanz und Gastmann aufeinander zu hetzen, zumal Tschanz ein faires Verfahren hätte bekommen können. Man muss allerdings sagen, dass es schön war, Bärlachs Ausführungsplan zu sehen.
Jetzt bleibt nur eine Frage: Wer hat die Geschichte besser erzählt, unsere Klasse oder Dürrenmatt?